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Vorlesen: Eine Frau und ein Junge schauen zusammen ein Buch an

Sieben spannende Fakten zum Thema Vorlesen

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Als Kinderbuchverlag lieben wir Bücher. Genauso wie wir es schätzen, Bücher für Kinder zu entwickeln, so begeistert sind wir auch, Geschichten vorzulesen. Wir sind überzeugt, dass Vorlesen einen besonderen Zauber hat. Sich Zeit nehmen und gemeinsam einzutauchen – erst so werden Geschichten zum Leben erweckt und dafür sind Bilderbücher schließlich gemacht. Gleichzeitig schafft man durch Vorleserituale eine ganz besondere Bindung zum Kind. Es entsteht eine unvergleichliche Magie – Abend für Abend.

 

Vorlesen bedeutet für uns Freude, Inspiration und Nähe. Soweit unsere Sicht. Doch welche wissenschaftliche Fakten gibt es zum Thema? Wir haben uns durch zahlreiche Studien gewühlt und euch die spannendsten Punkte herausgesucht.  

1. Wortschatzerweiterung

Das Vorlesen von Büchern ist eine ideale Lerngelegenheit für den Wortschatzerwerb. 

«In keiner anderen alltäglichen Situation mit dem Kind ist die Dichte der Benennung von Gegenständen so hoch wie beim Betrachten von Bilderbüchern.» (Groeben, Hurrelmann, 2004, S.174). Durch Bilderbücher lernen Kinder auch Gegenstände zu benennen, die ihnen im Alltag nicht so häufig begegnen.

2. Vorlesen stärkt die Soft Skills

Vorlesen hat einen positiven Einfluss auf die sozialen Kompetenzen eines Kindes. 

Vorlesen stärkt das Selbstbewusstsein und den Gerechtigkeitssinn. «40 Prozent der Kinder, denen täglich vorgelesen wurde, zeigen sich im Alltag besonders darum bemüht, andere in die Gemeinschaft zu integrieren. Dies gilt nur für 17 % der Kinder, denen selten oder nie vorgelesen wurde» (Stiftung Lesen, 2015).

3. Brücke in die Schriftkultur

«Vorlesen ist die Wiedergewinnung der mündlichen Kommunikation aus der Schrift und für Kinder eine Brücke in die Literalität hinein, längst ehe sie selbst lesen lernen.» (Hurrelmann, 2005, S.6)

Für ein Kind sind gesprochene Worte die erste Erfahrung, welche es mit Sprache macht. Das Hören und Sprechen, in der Interaktion mit seinem Umfeld geschieht wie «von selbst», ganz natürlich im Alltag. Die Kommunikation wird dabei unterstützt durch Mimik und Gestik. Ein Text hingegen ist deutlich abstrakter. Die Bedeutung des Geschriebenen muss gedanklich (re-)konstruiert werden. Vorlesen wirkt hier wie ein Vermittler zwischen der Mündlich- und Schriftlichkeit.

4. Vorlesen verändert die Einstellung zum Lesen

Kinder und Jugendliche, denen vorgelesen wurde, haben häufiger eine positive Einstellung zum Lesen von Büchern als Gleichaltrige, die dieses Glück nicht hatten. Dies zeigt die Vorlesestudie (2011).

54% Prozent derjenigen, denen vorgelesen wurde, macht das Bücherlesen Spaß. Bei den anderen Kindern sehen dies nur 38% so. Dies ist unabhängig vom Bildungsniveau der Eltern nachweisbar.

5. Je früher desto besser

Je früher die Eltern beginnen vorzulesen, desto stärker profitieren die Kinder. 

Dies zeigen diverse internationale Studien (z.B. Niklas, Cohrssen, Tayler, 2016). Frühe Sprach- und Leseförderung, etwa beim gemeinsamen Betrachten und Besprechen von Bilderbüchern, ist elementar für gute Bildungsvoraussetzungen. Dass es aber nie zu spät ist, zeigt eine Studie der Pädagogischen Hochschule Weingarten: So verbesserten Achtklässlern, denen 3-4 pro Woche vorgelesen wurde, ihre basalen Lesefähigkeit signifikant (Belgrad, Knapp, Lindel, 2011).

Vorlesern: Familie schaut ein Buch an

6. Vorlesen ist keine Selbstverständlichkeit

Laut einer Studie der Stiftung Lesen liest ein Drittel der Eltern selten oder nie ihren Kindern vor.

Im Jahr 2020 wurde gezielt diese Gruppe von Eltern befragt. Die Hälfte der 528 Personen, die ihren Kindern selten oder nie vorliest, nennen Zeit- und Energiemangel als Gründe und sagen «Vorlesen macht mir nicht so viel Spaß». Etwa gleichviel sind der Ansicht, dass dem Kind anderswo, beispielsweise im Kindergarten, bereits genug vorgelesen wird.

57% dieser Eltern würde es allerdings schätzen, wenn sie regelmäßig Bücher geschenkt bekommen würden. So zeigt diese Studie auch, dass Buchgeschenke die Chance erhöhen, dass Eltern zumindest einmal pro Woche vorlesen.

7. Mütter lesen häufiger vor als Väter

Gemäss einer Studie der Stiftung Lesen aus dem Jahr 2019 lesen 73% der Mütter mehrmals pro Woche oder noch häufiger ihren Kindern vor. Bei den Vätern hingegen liegt dieser Anteil deutlich tiefer. Ein Drittel der befragten Männer liest nur einmal pro Woche vor, während 25% seltener oder nie zum Vorlesebuch greift. 

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